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Bee Careful zu den Bienen - Mehr als Honig, Maja und Kerzenwachs

Jeder kennt die kleine, immer gut gelaunte Biene Maja und ihren Freund Willi. "Flatterflügelflitzeflug" und der Ausflug über die bunten Wiesen geht los. Doch was wären diese Wiesen ohne Maja und ihre Familie? Was passiert, wenn das drittwichtigste Nutztier der Menschen ausstirbt? Wenn wir weiterhin Kaffee am Morgen, Erdbeeren im Sommer und Nudeln mit Tomatensoße genießen wollen, sollten wir anfangen, die Bienen zu schützen.

Die Wichtigkeit der Bienen ist vielen leider gar nicht bewusst. Dass Maja und ihre Freunde nicht nur Honig und Wachs herstellen wissen die wenigsten. Für die meisten fliegt das Insekt nur summend und für viele nervend durch die Gegend. Genau das soll sich mit der Einführung des "Weltbienentags" am 20. Mai ändern. Heute am 20.05.2018 ist der erste offizielle Weltbienentag, an dem 115 UN-Mitgliedstaaten, darunter die gemsate EU, die USA, China, Kanada, Indien, Brasilien, Russland und Australien darauf aufmerksam machen möchten, wie wichtig die Bienen für unser Ökosystem, für die Landwirtschaft, die Wirtschaft an sich und für jeden einzelnen ist.

Wenn wir in den Supermarkt in die Obst- und Gemüseabteilung gehen, sehen wir lauter verschiedene Sorten, die uns bereits beim Anblick das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ohne die Bienen wären die Regale zwar nicht unbedingt leer, aber definitiv leerer und lückenhaft. Allein in Europa sind 4.000 Gemüsesorten von der Biene abhängig. Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen oder Mandeln würden einen starken Ertragsrückgang aufweisen. Auch in der Medizin wird Propolis, ein Produkt der Biene, verwendet. 

Warum sterben die Bienen?

Die Ursachen für das Massensterben der Bienen ist wissenschaftlich noch nicht vollends erforscht. Fest steht aber, dass bereits lange bekannte Faktoren im Zusammenspiel dafür sorgen, dass das Tier dringend vor dem Aussterben geschützt werden muss. 

Moderne Landwirtschaft

Veränderungen in der modernen Landwirtschaft beeinflussen das Verhalten der Bienen stark. Seit Jahrzehnten sind genau diese Veränderungen bekannt, doch leider wird an zu vielen Standorten nichts dagegen getan. Der Einsatz von Pestiziden, das Betreiben von Monokulturen und die Reduktion landwirtschaftlich genutzter Flächen sind Gang und Gebe. Was bedeutet das aber genau? Monokulturen zu betreiben, heißt Landwirte spezialisieren sich auf eine oder wenige Nutzpflanzenarten. Diese Nutzpflanze hat im Jahr eine begrenzte Zeit, in der sie blüht. Blüht sie nicht, so ist das Feld leer. Bienen benötigen aber genau wie wir Menschen eine abwechslungsreiche und dauerhaft gesicherte Ernährung, um das Immunsystem zu stärken, andernfalls erkranken sie und/oder leiden Hunger. Pestizide sind Giftstoffe für die Insekten. Sie wirken sich sowohl negativ auf die Produkte der Biene aus, als auch auf ihr Nervensystem und ihre Orientierungsfähigkeit. Die Fortpflanzungsfähigkeit und Lebensdauer der Tiere nehmen ab.

Klimawandel

Auch der Klimawandel ist natürlich beim Bienensterben nicht auszulassen. Durch die Temperaturveränderungen verschieben sich die Blütephasen der Pflanzen. Auch zu lange Extremtemperaturen, sprich Wärme- und Kälteperioden, können sich auf die Energie der Tiere auswirken.

Krankheiten innerhalb der Bienenvölker

Krankheiten kommen in den Bienenvölkern nur selten vor, beziehungsweise kann ein Volk im Normalfall schnell gegen eine Krankheit angehen. Durch vermehrte Temperaturschwankungen, geschwächte Immunsysteme und Energieverlust sind Bienen jedoch anfälliger insbesondere für die Varroamilbe. Der Parasit vermehrt sich auf den Nachkommen und überträgt durch seine Bisse andere gefährliche Erreger, die sich im Bienenvolk aber auch außerhalb der Wabe ausbreiten. 

Was sind Folgen des Bienensterbens?

Bienen bestäuben unsere Pflanzen, sprich ohne Bestäubung, würden sich viele Pflanzen nicht vermehren und letztlich nicht wachsen können. Sinkt die Anzahl an Bestäuber, reduziert sich auch die Anzahl der wachsenden Pflanzen. Das Bienensterben hat demnach nicht nur Folgen für die Umwelt, sondern ebenfalls große für uns merkbare Folgen in der Wirtschaft.

Natürlich bestäuben nicht nur Honigbienen unsere Nutz- und Wildpflanzen. Auch die Hummeln, Fliegen, Wildbienen und andere Insekten tragen zum Wachstum und der Vermehrung der Pflanzen bei. Bienen allerdings machen einen Anteil von 80% aus, Hummeln und Co. übernehmen lediglich 20%. Es gibt auch aber Arten, die ausschließlich von der Biene anhängig sind, wie Kakao, Vanille und Maracuja. Die Zusammensetzung und das Vorkommen unserer Nutzpflanzen und somit auch den Ertrag der Ernten und den wirtschaftlichen Gewinn aus deren Produkten bestimmen daher die Bienen. Sterben diese weiterhin derart rapide, werden die Ernten entsprechend klein ausfallen. Zudem werden auch nicht nur die Bienen auf den Feldern angegriffen. Hummeln vergiften sich ebenfalls durch die Pestizide. Einige Obst- und Gemüsesorten könnten aus den Supermarkregalen verschwinden. Auch medizinische Produkte, die mit Propolis angereichert werden, und  Wachs würden knapper. Die Honigbienen haben großen Einfluss auf unsere Ernährung und damit auf unsere Vitaminzunahme. Zudem wird die Artenvielfalt und damit die Biodiversotät durch die Anzahl der Bienen bestimmt. Bunte, duftende Wiesen wären nur noch eine Erinnerung an Heute. Mit dem Sinken der Artenvielfalt der Pflanzen, kann sich letztlich auch die Vielfalt in der Tierwelt verändern, denn einige Tiere leben von den von Bienen abhängigen Pflanzen. Endlose Folgen, die weitere mitsichziehen.

Wie kann man den Bienen nun helfen?

Umweltbildung

Wichtig ist es, das Thema nicht nur zu einer bestimmten Jahreszeit oder erst dann publik zu machen, wenn das Problem bereits sehr groß ist. Informationen müssen zugänglicher und leicht verständlicher gemacht werden. Es ist wichtig, dass sich bereits Kinder mit dem Thema auseinandersetzen. Umweltbildung sollte im Kindesalter anfangen, also sollten wir als gutes Beispiel voran gehen und all unser Wissen rechtzeitig weitergeben. Viele Kinder denken, dass Bienen böse seien und genau diese Vorstellung muss korrigiert werden.

Bienenfreundliche Gärten

Wer einen Garten oder Balkon hat, kann bienenfreundliche Pflanzen anpflanzen, die das Tier als Nahrungsquelle dienen. Dadurch dass Städte immer größer werden, steigen die Kilometer, die Bienen zurücklegen müssen, um an die nächste Futterquelle zu gelangen. Bietet man den zauberhaften Tieren zwischendurch einen Ort der Erholung, so können sie sich stärken und verhungern nicht. Auch Insektenhotels sind ökologisch immer gern in Gärten zu sehen! Und mal ehrlich, wer mag denn keine bunten Blumen im Garten? Bienenfreundliche Pflanzen wären z.B.

  • Brombeere
  • Sonnenblumen
  • Margeriten
  • Katzenminze
  • Löwenzahn
  • Glockenblume
  • Kräuter wie Lavendel, Salbei, Rosmarin, Pfefferminze
  • Bäume wie Kirschbäume, Apfelbäume, Linden

Eine hilfreiche Broschüre dazu vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft findest du hier.

Lokale Imker unterstützen

Es gibt bereits einige Imker, die sich dem Problem stellen und in verschiedenen Regionen lokalen Honig und somit auch ein neuen Zuhause für die Honigbienen in der Stadt anbieten. Klarzustellen ist hier, dass vor allem aber die Wildbienen vom Aussterben bedroht sind. Durch die steigende Anzahl an Stadtimkern, kann sich die Honigbiene auch in einigen Städten weiter fortpflanzen und gut leben. Dennoch ist beim Kauf des Honig kein Geiz von Vorteil. Lokale Ernährung ist immer nachhaltiger und dies gilt ebenfalls beim Honig.

Viele kleine Tipps mit großer Wirkung. Wichtige Informationen, die manchmal schwer, versteckt und zu selten an die Öffentlichkeit geraten, als sie sollten. Hab nun noch einen wundervollen Tag, genieß die Sonne, die frischen Früchte und bee careful zu den Bienen! Deine Laura

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